Teil 2) Es geht los ... endlich

 

 

Raus aus der Theorie - rein in die Praxis


Für die Planung der Unterkonstruktion, also für die Lattung die später die Platten halten sollen, kann man im Grunde zwei Ansätze verfolgen. Entweder man klebt die Lattung unter die Decke oder man verschraubt sie. Da ich keine Referenzen hatte, hab ich mich für das Verschrauben entschieden. Da es mir auch stabilerer erschien und nicht so endgültig anmutet.

Wobei man wissen muss, dass eine Wohnmobildecke nur einen Holzrahmen hat, die mit ein paar Querlatten versteift wird und mit einer Art Hartschaumplatte ausgefüllt ist und am Ende eine Aluminiumhülle als Außenhaut, fertig. 
Mit anderen Worten, eine Schraube die nicht zufällig eine Holzlatte trifft, hat so gut wie keinen Halt im Hartschaum. Daher wäre kleben an dieser Stelle sicher einfacher gewesen. Aber da ich die Konstruktion flexibel bzw. zur Not wieder änderbar gestalten wollte, habe ich die Querlatten gesucht um daran später meine Latten der Unterkonstruktion zu verschrauben.

Die Technik die ich angewandt habe ist sicher nicht die "feine englische Art" aber sie hat funktioniert. 

Ich habe einfach mit einem Vorstecher in die Decke gestochen (ca. 1cm tief). Da wo Schrankecken sind oder sich die Decke schon etwas gesenkt hat kann man mit der Suche beginnen. Vorsichtig in Fahrtrichtung, von hinten nach vorne habe ich mich vorgearbeitet. Ich wusste von einem Profi, dass die Latten ca. 60-0 cm auseinander liegen mussten, also habe ich dort wo ich eine Latte vermutete, im Abstand zwischen 2-3 cm kurz in die Decke gestochen. Nicht bis in die Außenhaut durchzustechen!



Dabei merkt und sieht man relativ schnell, wenn man auf eine Latte stößt. Diese wird dann direkt auf die Decke gezeichnet. Da die Decke später nicht mehr zu sehen ist, waren mir die paar kleinen Löcher und Striche egal.


Danach hatte ich meinen Querlatten-Plan auf der alten Decke und konnte damit meine Unterlattung weiter planen.


Da die alte Decke eine leicht beige Farbe hat und die neue Decke schlicht weiß werden sollte, die alte Decke aber ja am Rand doch zu sehen sein wird (weil ich nicht bis an den Rand gehen konnte), habe ich dann auch gleich die alte Decke am Rand weiß gestrichen, damit später ein weißer Gesamteindruck entsteht.



Da ich nun wusste wo die Querlatten lagen und ich meine Grundform der Deckenplatten hatte, konnte ich mir die Einzelnen Sternenhimmelplatten nun im neuen Plan schon mal grob einplanen. Später wurden dann aus den Anfänglichen 6 Platten nur noch 4.

Ich habe dann erst einmal meine Technik verbaut, sprich den Lichtgenerator in den Schrank eingebaut. 
Strom habe ich mir aus dem direkt angrenzenden Schrank geholt.

Um die Lichtleiter direkt aus dem Schrank, in die neue Zwischendecke ziehen zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Projektor so dicht wie möglich unter die Decke platziert werden kann. Ich habe mich dann für die Schrank-Seitenwand entscheiden, da von dort die Lichtleiter in einem leichten Bogen, bis durch das extra eingesägte Loch im Schrank verlegt werden konnten.




Da ich auch einen sich drehenden Motor in dem Aluminiumgehäuse habe, der dann die Lochscheibe für den "Funkel-Effekt" vor der grellen LED dreht, habe ich meinen Generator mit einer untergelegten Gummimatte an die Seitenwand geschraubt um so evtl. Motorgeräusche zu dämpfen. Im Nachhinein ist der Motor aber so leise, dass ich das eigentlich nicht bräuchte.
 
Dann kamen die ersten Latten unter die Decke, dazu habe ich dann die Platten als Maß genommen, damit ich nicht so viel verschnitt habe und ich das maximale an Sternenhimmel herausholen konnte.
Dabei muss man immer berücksichtigen, dass man zwar Lattung braucht um die Platten daran später zu verschrauben, aber ebenfalls auch max. Platz im Inneren, um die Lichtleiter weiter hindurchzuführen. Das heißt, man darf sich die "Innenwege" nicht mit Latten komplett dicht machen und muss immer an die Lichtleiterführung denken.
 




2) Tipp: Beim Sägen mit einer Stichsäge solltet ihr die spätere Sichtkante nach unten legen, dann franst die Schnittkante nicht so stark aus. Außerdem sind die angezeichneten Latten der Decke auf der Platte später sehr wichtig, wenn es darum geht die Lichtpunkte zu verteilen (erkläre ich später noch genauer). Daher hilft es, wenn ihr die kurzen Innen-Latten auf ein bestimmtes Maß wie zB 10 oder 12 cm zu vereinheitlichen, damit man später nicht so viele krumme Zahlen hat. Die kurzen Latten an der Decke sollte man so anbringen, dass die Platten mittig darauf zusammenstoßen, so braucht ihr nur eine Latte für 2 Platten.


WICHTIG: Nehmt nicht zu lange Schrauben, sonst beschädigt ihr die Außenhaut! Oder ihr klebt sie drunter.

Nachdem die ersten Latten unter der Decke waren habe ich die Platten zugeschnitten. Hierbei sollte man sich die Zeit nehmen alles genau auszumessen. Als die  Platten zugeschnitten waren, habe ich sie an die Stelle gehalten wie sie unter die Decke kommen sollten. Hier und da musste ich dann noch minimale Anpassungen vornehmen, gerade bei den Rundungen oder an den nicht ganz parallel laufenden Linien. So lange, bis ich zufrieden war. Dann habe ich die Latten, die schon unter der Decke waren, auf die Platten zu übertragen. Natürlich auf die Seite, die später unter der Decke hängt.

3) Tipp: Ich habe mir die Maße der Latten und die Länge der Zwischenräume direkt mit an die Decke bzw an die Latten gezeichnet, spart Zeit und Nerven. 
 

 
 
So ließen sich auch die Latten-Umrisse einfach auf die Platte übertragen.

 
In die übertragenen, angezeichneten Latten auf der Platte habe ich dann die Löcher für die Schrauben vorgebohrt und die Bohrlöcher von der Seite, die später zu sehen ist, etwas versenkt, so dass die Schrauben später ca. Plan mit der Decke abschließen.
 
 
 

So sah dann meine erste Unterkonstruktion für die ersten 2 Platten aus.



Und so dann mit der ersten Platte (hier noch ohne Löcher für die Lautsprecher, Schalter und Lampe)



Auch die Überlappung an dem Rahmen des großen Dachfensters hat sehr gut geklappt. So endet die neue Deckenplatte genau auf dem Rahmen.



 

Und als auch die Klappen genau im richtigen Abstand aufgemacht werden konnten, war ich doch zuversichtlicher als am Anfang. Auch wenn das Ausmessen und Übertragen der Maße nicht ganz einfach war, so lohnt sich die Mühe wenn es am Ende alles gut passt.






Damit waren die ersten Platten unter der Decke. Im nächsten Teil erfahrt ihr wie es weiter ging ...









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